Stiftung Aktuell

Hülße-Gymnasium gewinnt Wolfgang-Hänsch-Projekttag

Architektur-Projekttag für 5. und 6. Klassen zum Themenschwerpunkt Ostmoderne

 

Am 28. Juni 2023 begibt sich eine sechste Klasse des Julius-Ambrosius-Hülße-Gymnasiums Dresden bei einem Projekttag auf die Spuren von Wolfgang Hänsch (1929 – 2013), einem der bedeutendsten Dresdner Architekten. Die Schülerinnen und Schüler werden fotografisch und zeichnerisch bedeutende Bauwerke von Wolfgang Hänsch erkunden, darunter den Kulturpalast sowie die maßgeblich von ihm wiederaufgebaute Semperoper Dresden. Vermittelt über kreatives Beobachten lernen sie dabei weitere Architekturepochen kennen. Durchgeführt wird der Projekttag „Moderne sehen und verstehen. Auf den Spuren des Architekten Wolfgang Hänsch“ von der Stiftung Sächsischer Architekten und dem Stadtmuseum Dresden.

 

Im Rahmen der noch bis zum 29. Mai 2023 laufenden Sonderausstellung „Heinrich Tessenow. Architektur und Möbel“ im Stadtmuseum Dresden loste Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz, gemeinsam mit Andreas Wohlfarth, Präsident der Architektenkammer Sachsen, und Dr. Claudia Quiring, Kustodin des Stadtmuseums Dresden, die diesjährige Gewinnerschulklasse am 7. Februar 2023 aus.  

 

Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz: „Die Wirkung der schlichten Bauten, die Wolfgang Hänsch in der Nachkriegsmoderne in Dresden gestaltete, ist bis heute groß. Sie fügen sich filigran und dennoch ausdrucksstark in den baukulturellen Kontext der historisch geprägten Innenstadtbauten ein. Wir freuen uns, dass auch dieses Jahr mit dem Projekttag ‚Moderne sehen und verstehen‘ eine Möglichkeit für junge Dresdnerinnen und Dresdner besteht, dieses baukulturelle Erbe der Ostmoderne als real existierenden Raum zu erleben. Jenseits des Lehrplans gibt dies jungen Menschen die Chance, sich mit dem Architekturbild der eigenen Stadt auseinander zu setzen und die Geschichte dahinter zu entdecken.“

 

Dr. Claudia Quiring, Kustodin für Baugeschichte und Stadtentwicklung am Stadtmuseum Dresden, fügt hinzu: „Die Architektur sehen wir immer als gebaute Quelle und damit Ausdruck der Stadtgeschichte. Durch Sonderausstellungen wie der aktuellen zu dem frühen Modernen Heinrich Tessenow können wir dies zeigen. Aber auch ganz besonders durch den von uns mitinitiierten Projekttag, der Schülerinnen und Schüler einlädt, die eigene Umgebung auf den Spuren Wolfgang Hänschs aktiv zu erkunden. Das ist Architektur und Stadtgeschichte hautnah!“

 

Andreas Wohlfarth von der Stiftung Sächsischer Architekten betont, dass baukulturelles Wissen für alle Lebensbereiche auch für die nächsten Generationen von Bedeutung ist: „Baukulturelle Bildung oder wenigstens Grundkenntnisse über Architektur und Städtebau sind in Sachsen bisher nicht Bestandteil des regulären Lehrplans an Schulen, anders als zum Beispiel Musik und Kunst. Wir sehen darin ein großes Defizit: Ein Großteil unseres Lebens findet in Gebäuden oder zumindest innerhalb bewusst geplanter und gebauter Umwelt statt, sei es Wohnen, Unterricht, Arbeiten, Einkaufen, Veranstaltungen oder Sport. Dieses gebaute Umfeld muss man ‚lesen‘, geschichtlich einordnen und gestalterische Absicht erkennen, um sich damit bewusst auseinanderzusetzen, auch um sich in Debatten zu aktuellen Bauvorhaben kompetent einbringen zu können. Mit dem jährlich durchgeführten Projekttag zu Ehren des Dresdner Architekten Wolfgang Hänsch wollen wir zumindest einer ausgelosten Schulklasse einen Einblick in Dresdner Stadtgestaltung vom Mittelalter (Standort Sophienkirche) bis zur Moderne (Kulturpalast) ermöglichen und Schülerinnen und Schüler zur bewussten Wahrnehmung von Architektur ermuntern.“

           

Zum Wolfgang-Hänsch-Projekttag

Wolfgang Hänsch zu Ehren hat die Landeshauptstadt Dresden 2019 den Projekttag „Moderne sehen und verstehen. Auf den Spuren des Architekten Wolfgang Hänsch“ zur architekturkulturellen Bildung initiiert. Der Projekttag widmet sich dem Themenschwerpunkt Ostmoderne und wird an eine Dresdner Schulklasse der 5. oder 6. Jahrgangsstufe vergeben. Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich dabei mittels spielerisch-kreativer Methoden mit dem Baukünstler, seinem typischen Baustil und mit der Rolle der Bauten für die Gesellschaft. Darüber hinaus erkundet die ausgewählte Schulklasse die bedeutende Dresdner Stadtbaugeschichte in der Innenstadt. Zur Ausstattung des vollständig von der Landeshauptstadt Dresden finanzierten Projektes gehören ein gemeinsames Mittagessen und ein kreatives Architekturleporello, das am Ende des Projekttages im Stadtmuseum Dresden von den Teilnehmenden künstlerisch vervollständigt wird.

 

Weitere Informationen: www.dresden.de/kulturelle-bildung

 

Ansprechpartner:

Stiftung Sächsischer Architekten, Telefon 0351-317460, info@stiftung-saechsischer-architekten.de